200 Jahre Gemeinnützige Gesellschaft des Bezirks Affoltern GGA
aktuell: Begegnungsorte
Was die GGA bis heute erreicht hat
Im Dezember des Jahres 1825 gründet der erst 32-jährige Conrad Melchior Hirzel (1793–1843), seit zwei Jahren Oberamtmann im Schloss Knonau, zusammen mit einigen Dutzend aufgeschlossener Männer die Gemeinnützige Gesellschaft des Bezirkes Affoltern. Denn er hatte erkannt, was im rückständigen Säuliamt fehlte: «Unterstützung der Anstalten für Jugendbildung, Anregung des Gewerbefleisses in Landbau, Viehzucht und Fabrikation, Errichtung von Anstalten zur Verminderung der Armut.»
Das war der Beginn, der sehr vielfältigen Tätigkeit der GGA im Knonauer Amt, die in den letzten 200 Jahren viele Projekte selbst initiiert oder bei deren Verwirklichung mitgeholfen hat. Dazu gehören etwa:
- die Amtsschule in Mettmenstetten als erste Sekundarschule des Kantons (1826)
- entscheidende Neuerungen in der Landwirtschaft (1826)
- die erste Ersparniskasse des Bezirks (1826)
- die erste Armen- und Waisenanstalt in Kappel (1836)
- der Bezirksfrauenverein (1864)
- das Bezirkskrankenasyl, das heutige Spital Affoltern (1902)
- Ferien für Seniorinnen und Senioren (1929, damals nur für bedürftige Frauen)
- die erste Regionalbibliothek im Kanton Zürich (1964)
- der Aemtlerhuus-Verein Mörlialp (1974)
- das Dokumentarwerk «Knonaueramt. Gestern – heute – morgen. Portrait einer zürcherischen Region (1987)»
- Neujahrsblätter (seit 1992)
- die Volkshochschule Knonauer Amt
- Ausstellungen der «Ämtler-Künstlerinnen und -Künstler»
- der Ämtlerwäg (2000)
- das Buch «Das Knonauer Amt» (2005)
Von der Gemeinnützigkeit zum Gemeinschaftssinn
Im Hinblick auf das Jubiläumsjahr 2025 wurde an der Retraite des Vorstandes im Sommer 2024 über die Zukunft der GGA diskutiert und dabei festgehalten, dass die Tradition bewahrt, aber die Leitgedanken der GGA an die aktuelle Zeit angepasst werden. «Gemeinnützigkeit» soll ins Heute übertragen werden. Es sollen Orte der Begegnung geschaffen werden, die speziell der Vereinsamung entgegenwirken. Der neue gewählte Begriff «Gemeinschaftssinn» unterstützt dies und soll als Leitidee stehen.
Zentral für die Förderung des Gemeinschaftssinns sind die Förderung der Freiwilligenarbeit, die Unterstützung von Nachbarschaftsinitiativen, adäquate Engagements im Bereich Bildung und Aufklärung, die Schaffung inklusiver Begegnungsorte, kulturelle Austauschprogramme und Präsenz auf digitalen Plattformen.
Weiterhin wichtig bleibt die Möglichkeit, für neue Ideen und Projekte Anschubfinanzierungen zu gewähren, bis diese zum Laufen kommen und anderweitige Finanzierungsmöglichkeiten gefunden werden.
Vision
Mit ihren verbrieften Zielen hat sich die GGA in ihrem Wirkungskreis seit 1825 laufend den aktuellen Herausforderungen angepasst. Dafür steht auch das Logo der GGA: Ein angestossener roter Dominostein, der in der nachfolgenden Reihe von grauen Steinen eine grosse Wirkung haben wird. Es steht damit für die wesentlichen Tätigkeiten der GGA.
Die GGA misst der Gemeinsamkeit von Menschen und deren Zusammenwirken eine hohe Bedeutung zu. Sie fördert deshalb mit besonderem Engagement Orte der Begegnung. Dies können sowohl einzelne für Begegnungen besonders geeignete Einrichtungen sein als auch Gelegenheiten zur Begegnung im Rahmen von Aktivitäten und Anlässen. Besonders wertvoll sind für die GGA-Begegnungen, die zwischen Menschen unterschiedlichen Alters oder unterschiedlicher Herkunft stattfinden.
Fokus
Die GGA spielt im Bezirk Affoltern eine wichtige Rolle beim Aufbau und bei der Weiterentwicklung von gemeinnützigen Aktivitäten in den Bereichen
- Kultur, Bildung, Soziale Sicherheit, Gesundheit
- Sozialer und gesellschaftlicher Zusammenhalt
- Bewahrung der Landschaft und Umwelt
- Geschichte und Kultur des Bezirks Affoltern
Dies zeigt sich in den vielfältigen Engagements der GGA. Dabei hat die GGA eigene Projekte und Anlässe, die sie regelmässig organisiert. Dazu zählen der Ämtlerwäg, die jährliche Publikation des Neujahresblattes, die Volkshochschule des Bezirkes oder auch die Ausstellungen Aemtler Kunst.
Die GGA unterstützt aber auch externe Initiativen. Sie ist bekannt dafür, auf Gesuch hin schnell und unbürokratisch finanzielle Beiträge an Organisationen zu leisten, die sich ehrenamtlich in den obigen Themenbereichen engagieren. Dazu gehören aktuell das Familienzentrum und die Jobwerkstatt, sowie verschiedene regionale kulturelle Aktivitäten, wie etwa das FAHR.WERK.ö!, der Singkreis Bezirk Affoltern oder auch das Jugendtheater ohoo!.
Die künftige Konzentration der GGA auf die Förderung des Gemeinschaftssinns und die Schaffung von Begegnungsorten, um speziell der Vereinsamung entgegenzuwirken, ist eine Erweiterung der Leitgedanken der GGA. Es heisst, gesellschaftspolitisch aktiv zu werden, Projekte anzuregen und bei deren Umsetzung insbesondere mit finanziellen Beiträgen zu unterstützen. Die Rolle der GGA ist es, unterstützend oder anregend zu wirken, um Projekte zu lancieren und zu realisieren. >> Begegnungsorte
18.3.2025 Vorstand GGA